Glühende Wüsten und feuchte Städte – wir bringen den Polestar 3 an seine Grenzen
Tests unter extrem heissen Wetterbedingungen gehören zu den grössten Herausforderungen im Entwicklungszyklus eines Fahrzeugs. Für den Polestar 3 suchten wir uns die glühenden Wüsten und feuchten Städte der Vereinigten Arabischen Emirate aus, um seine Grenzen zu testen.
Das Thermometer klettert in der Wüste um Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten schon mal auf bis zu 50 Grad Celsius. Für jeden Fahrzeughersteller ist das eine der extremsten Testumgebungen. Extrem ist dabei nicht nur die sengende Hitze. Einige Städte in den Vereinigten Arabischen Emiraten erreichen ein Level an Luftfeuchtigkeit, das nur schwer vorstellbar ist. In Dubai beispielsweise steigt die Luftfeuchtigkeit an heissen Tagen auf bis zu 90 %.Die extremen Bedingungen musste auch Clément Heinen, Product Attribute Leader, als Teil des Test-Teams aushalten.
«Die Bedingungen, mit denen wir uns während der Tests in den Vereinigten Arabischen Emiraten konfrontiert sahen, erlebt man vermutlich an keinem anderen Ort der Welt. Im Hochsommer ist das so ziemlich die extremste Umgebung, in der eine Kundin oder ein Kunde unterwegs sein könnte.»«Auch die beste Simulation kann keine realen Bedingungen imitieren - deshalb müssen wir selbst an diese Orte reisen. Man kann zwar einen Marathon auf dem Laufband laufen, das ist aber nicht ansatzweise mit einem Lauf im echten Leben vergleichbar.»
Und genau das ist der springende Punkt. Testet man ein Fahrzeug in einer kontrollierten Umgebung, wie in einem Klimatunnel mit simulierter Sonne, können nur eingeschränkt Aussagen darüber gemacht werden, wie das Auto in der realen Welt reagieren würde. Damit wir die Standards erreichen können, die wir für den Polestar 3 festgelegt haben, ist dieser Ausflug in die Wüsten der Vereinigten Arabischen Emirate enorm wichtig.Teil des aktuellen Tests und ein Schlüsselaspekt in Cléments Job ist es, die «Identität» eines Polestar für die Kundinnen und Kunden genau zu definieren. In diesem Fall bedeutet dies sicherzustellen, dass der Innenraum des Polestar 3 kühl und komfortabel bleibt – egal welche Bedingungen ausserhalb des Wagens vorherrschen. Das mag vielleicht einfach klingen, ist es aber nicht.Die Tests in den Vereinigten Arabischen Emiraten bedeuteten an mehreren Tagen für das Test-Team Fahrten von bis zu 300 Kilometern bei Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius. Die Fahrzeuge wurden dabei an die abgelegensten Orte gefahren, um auch die extremsten potenziellen Fahrszenarien zu testen.
«Kombiniert man Umgebungswärme mit hoher Luftfeuchtigkeit, Gleichstromladung und verschiedenen, dynamischen Fahrsituationen, erreicht man die so ziemlich grösste Belastung für das Klimasystem eines Fahrzeugs, die man sich vorstellen kann.»Die Polestar-3-Testfahrzeuge wurden über mehrere Wochen hinweg auf diese harte Probe gestellt, während das Test-Team sicherstellte, dass Software und Hardware perfekt zusammenarbeiteten. Und zwar so perfekt, dass keine Kundin und kein Kunde jemals bemerken würde, welche Herausforderungen das Klimasystem ihres Polestar 3 meistern muss.Konkret stellte das Test-Team durch Fine-Tuning und eine Überprüfung der Systeme sicher, dass über eine grosse Spanne der Umgebungstemperatur hinweg gleichbleibende Ergebnisse erzielt werden. Es wird nämlich nicht nur bei extrem hohen Temperaturen in der Wüste, sondern auch bei Minusgraden in Nordschweden getestet. So wird jedes Detail – von der Vorklimatisierung des Innenraums bis zur Gebläsestärke – an Orten mit unterschiedlichen Bedingungen überprüft und weiterentwickelt, um jeweils die Voraussetzungen für eine perfekten Innenraumtemperatur zu schaffen.
01/02
«Wird der Innenraum gekühlt, muss gleichzeitig auch die Batterie gekühlt werden. Das ist eine grosse Herausforderung: Das gesamte Kühlsystem muss die Batterie und den Innenraum auf der jeweils richtigen Temperatur halten. Dabei ist die Anzahl an Komponenten, die Strom für die Kühlung benötigen, riesig. Wir verbringen also Wochen und Monate damit, über Strategien zu diskutieren, mit denen wir Effizienz, Innenraumkomfort und Batteriekühlung maximieren können.»Nur aus dieser Vogelperspektive, d.h., unter Berücksichtigung der Systeme des gesamten Fahrzeugs, kann das Test-Team Strategien und Softwares entwickeln, die von den Kundinnen und Kunden unbemerkt bleiben. Wenn man es richtig macht, kann man mit seinem Elektrofahrzeug bei vollem Komfort durch die 50 Grad heisse Wüste fahren.An dieser Stelle also ein Lob an unsere Ingenieurinnen und Ingenieure. Da draussen in der heissen Einöde, mit Sonnencreme und Hut, entwickeln sie Softwares, von denen wir hoffen, dass unserer Polestar-Fahrerinnen und -Fahrer sie nie bemerken werden.