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Polestar 2

Möchtest auch du deinen Polestar wie die echten Profis fahren?

Schon seit mehr als einem Jahrhundert setzen sich die Menschen theoretisch und praktisch mit der Kunst des schnellen Fahrens auseinander, haben Anpassungen vorgenommen, sind Irrwege gegangen und haben seit jeher stets die Köpfe auf der Suche nach Perfektion zusammengetan. Aber damals war noch der Verbrennungsmotor der Hauptdarsteller. Da Polestar voll und ganz auf Hochleistungs-Elektroantrieb setzt, haben wir uns mit unserem Head of Chassis Development, Joakim Rydholm, auf die Suche nach der Profirennfahrer-Formel für Elektrofahrzeuge begeben.

Man putting on Polestar racing helmet

Schaffen wir zuerst ein paar gängige Fehleinschätzungen aus dem Weg. Wir alle wissen, dass Elektrofahrzeuge ein besonderes Stück Technik sind; die Batterien sind weiter unten im Fahrzeug montiert und es gibt keinen schweren Benzin- oder Dieselmotor vorne (oder am Heck). Ausserdem wird das Fahrzeug im Laufe der Fahrt nicht leichter, da es keinen Brennstoff gibt, der verbraucht wird. Für manch einen ist das ein ganz klarer Beweis dafür, dass Elektrofahrzeuge keine km/h-Wunder sind – oder dass der Spass auf der Strecke bleibt. Eins vorweg: Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. 

Unsere vorläufigen Daten zeigen, dass der Polestar 4 bis zu 400 kW (544 PS) und 686 Nm Drehmoment hat und in kurzen 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h kommt – diese Wahnsinnspower soll keinen Spass machen? Nur schwer vorstellbar. Jetzt nehme man noch jahrelange Erfahrung beim Bau schneller Autos für Strasse und Rennstrecke dazu, und der Mythos, Elektrofahrzeuge würden das Rennfahrerherz nicht höherschlagen lassen, platzt wie eine Blase. 

Schauen wir doch einmal, wie man auch den letzten Stundenkilometer aus dem Polestar herauskitzeln kann. Da kann uns Joakim hilfreiche Tipps geben wie kein zweiter: „Der erste und wichtigste Tipp: Fahre das Elektrofahrzeug wie einen Verbrenner. Es gibt aber die ein oder andere Besonderheit, die du beachten solltest.“ 

Auf der Strasse sollte man immer behutsam und bedacht unterwegs sein, doch worauf muss man bei einem Elektrofahrzeug besonders achten? „Dank des Drehmoments von Elektrofahrzeugen geht's in null Komma nichts von 0 auf 100. Man hat keinerlei Verzögerungen und man muss nicht auf einen Boost warten. Die Pedalumsetzung ist direkt und ohne Umwege. Wenn du einen Verbrenner fährst, trittst du ins Gaspedal und wartest dann ein paar Millisekunden oder länger, bis das Drehmoment einsetzt.“ 

View of Polestar 2 wing mirror
View of road from inside Polestar 2
Viele Menschen bremsen zu spät, weil die Geschwindigkeit so verlockend ist. Es gibt keinerlei Motorgeräusche – alleinig eine Wahnsinnsgeschwindigkeit.
Joakim Rydholm, Head of Chassis Development
Mit den richtigen Grundlagen durchstarten

Da du nicht auf eine Reaktion des Fahrzeugs wartest oder diese einberechnen musst – was für Elektro-Neulinge ziemlich überraschend sein kann – kannst du direkter denn je agieren und analog mit deinem Fahrzeug reagieren, sodass dieses wie eine Erweiterung des Körpers arbeitet. Beim kleinsten Betätigen des Pedals bekommst du Geschwindigkeit und sobald du loslässt, hört die Beschleunigung abrupt auf (praktischerweise wird dabei Energie wieder in die Batterie gespeist). So kannst du viel präziser agieren als mit einem Verbrenner, so Rydholm. 

„Wenn man sofort Drehmoment bekommt, kannst du maximalen Grip aus dem Fahrzeug herauskitzeln und auf diesem Niveau bleiben, weil du mit dem Pedal ganz präzise und direkt Feedback bekommst. In einem Verbrenner hast du immer die Qual der Wahl: ‚Sollte ich noch einen Tick aufs Pedal treten? Und wenn ja, wie stark?‘ Wenn du es zu weit treibst und das Auto aus der Kurve rutscht, büsst du an Geschwindigkeit ein.“

In Sachen Gewicht gibt Rydholm offen und ehrlich zu: „Elektrofahrzeuge sind schwer“. Da muss man manchmal andere Lösungswege finden: „Beim Fahren eines Elektrofahrzeugs ist es wichtig, frühzeitig zu bremsen. Viele Menschen bremsen zu spät, weil die Geschwindigkeit so verlockend ist. Es gibt keinerlei Motorgeräusche – alleinig eine Wahnsinnsgeschwindigkeit. Doch dann kommt die Einsicht: „Mist, die Kiste ist einfach schwerer als gedacht. Ich hätte früher bremsen sollen“, während du den Scheitelpunkt verpasst. „Gleiches passiert, wenn man von einem kleinen und leichten Zweitsitzer mit Heckantrieb auf einen Viersitzer mit Allradantrieb wechselt. Beide sind zwar zügig unterwegs, doch es braucht andere Brems- und Beschleunigungsvorgänge, um das Maximum herauszukitzeln.

Man kann sich aber auch das Zusatzgewicht des Polestars zu Nutze machen. Das Batteriepack befindet sich unterhalb der Fahrzeugkabine, was eine bessere Gewichtsverteilung und ein niedrigeren Schwerpunkt bietet. „Das optimiert das Handling. Bei jedem Rennfahrzeug versucht man, das Gewicht so weit wie möglich zu reduzieren. Das Gewicht befindet sich zwischen Vorder- und Hinterachse, was die Gewichtsverteilung verbessert,“ so Rydholm. Er fügt hinzu, dass das Batteriepack, welches aufgrund der strengen vorgaben sehr robust ist, ein Plus an Verwindungssteifigkeit im Fahrzeug bietet. Einfach gesagt, verbessert sich das Kurvenverhalten des Fahrzeugs dank des zusätzlichen, tiefen Gewichts enorm. 

Aerial view of Polestar taking tight corner
Kurvenverhalten – das Nonplusultra

Für Rennfahrten ist das Kurvenverhalten das Nonplusultra. Egal, wie viel Pferdestärken man unter der Haube hat – ohne optimales Kurvenverhalten wirst du an den Kurven scheitern. Dabei spielen die richtigen Dämpfer für perfekten Reifenkontakt mit der Strasse eine entscheidende Rolle – wenn's zu weich wird, taumelt das Auto und man büsst an Geschwindigkeit ein. Wenn's zu hart wird, wird die Fahrt ganz schön ruppig. Am Polestar 2 mit dem Performance Pack lassen sich die Öhlins-Dämpfer (der Goldstandard) einstellen, womit man das Fahrverhalten härter oder weicher gestalten kann. Beim Polestar 3 und 4 profitiert man von adaptiven Dämpfern, die ganz einfach per Knopfdruck angepasst werden können oder auf Wunsch automatisch auf die Eingaben des Fahrers reagieren. 

Egal für welches Modell aus der Polestar-Produktpalette du dich entscheidest, dir ist stets ein gewaltiges Kraftpaket garantiert. Aber Kraft ist nur die halbe Miete. Rydholm weiss, dass die andere Hälfte ebenso wichtig ist. Für rasende Rennen muss die Kraft auch an der richtigen Stelle eingesetzt werden. Praktischerweise weiss dein Polestar das auch: „Wenn der Fahrer das Lenkrad bewegt, berechnet das Auto, wie es das Drehmoment zwischen Front- und Heckachsen verteilen muss, um den Fahrer beim aktuellen Vorgang zu unterstützen.“ Das Auto greift dir unter die Arme. Beim Polestar 3 und seiner Drehmomentverteilung (Torque Vectoring) mit Doppelkupplungen geht das Ganze sogar noch einen Schritt weiter und ermöglicht ein Drehmoment von bis zu 100 % an jedem Hinterrad.

Rydholms letzter Tipp kann jedem helfen – egal, ob innerhalb oder ausserhalb des Fahrzeugs: „Lass es ruhig angehen. Verstehe dein Auto, die Strasse oder die Rennbahn, Bremspunkte, Beschleunigungspunkte und das Verhalten des Autos bei verschiedenen Bedingungen. Indem du dich Zeit nimmst und deine Umgebung kennenlernst, schaffst du die beste Grundlage für maximalen Spass. 

Achte nur darauf, dass die Fahrer von Verbrennern dein zufriedenes Lächeln sehen, wenn du an ihnen vorbeiziehst. 

Worte von: Alex Goy

Fahre verantwortungsvoll

Dem vollen Potenzial des Fahrzeugs auf den Grund zu gehen, ist perfekt, um dein Können hinterm Steuer zu verbessern und unterm Strich ein besserer Fahrer zu werden. Bessere Fahrer bringen mehr Sicherheit in den Strassenverkehr, wovon jeder profitiert. Wir legen dir stets ans Herz, sicher und verantwortungsvoll die Grenzen deines Fahrzeugs zu entdecken.  

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