Polestar Precept – ein virtuelles Kennenlernen aus nächster Nähe
Wir wollten der Welt den Polestar Precept zeigen. Doch dieser Plan wurde auf Eis gelegt. Der Genfer Autosalon, unsere Lieblingsplattform für echte Enthüllungen, wurde dieses Jahr abgesagt. Wir mussten uns damit abfinden, dass die Menschen den Precept nicht persönlich und aus nächster Nähe kennenlernen können. Zumindest noch nicht.
Aber der Precept sollte nie nur eine Kuriosität auf einer Autoshow sein. Im Grunde genommen ist er eine Vorlage für die zukünftigen Autos von Polestar. Eine Vision davon, was wir erreichen möchten, umgesetzt mit innovativen Materialien und einem unverwechselbaren Design – die Zukunft von Polestar auf vier Rädern.
Also haben wir einen anderen Ansatz gewählt. Wir haben den Precept auf die Bildschirme der Menschen gebracht und ihn im Detail vorgestellt, was hier zu sehen ist. Maximilian Missoni, Leiter der Designabteilung, hat online mit verschiedenen Vertretern der Fachpresse über den Precept gesprochen – vom Design bis zu den Materialien und allem, was dazwischenliegt.
„Bei der Entwicklung von Produkten befassen wir uns zunächst mit den Materialien, ihrer Herkunft, ihrem Produktionsprozess und ihrer Recyclingfähigkeit“, erklärt er in einem Interview mit Forbes. „Wir wollten herausfinden, wie wir natürliche Materialien wie Flachsfasern in einen modernen, technischen Kontext setzen und gleichzeitig ihre natürlichen Texturen und Strukturen hervorheben können.“ Dies ist im Inneren des Precept zu sehen. Dort wird das aus Flachs hergestellte ampliTex™-Verbundmaterial von Bcomp von hinten beleuchtet, um dessen Eigenschaften und einzigartige Konstruktion zur Geltung zu bringen.
Beim Polestar Precept geht es jedoch nicht nur darum, nachhaltige Materialien zu präsentieren. Er verkörpert unsere Ambitionen und Prioritäten und dient als Vorlage für alle zukünftigen Autos von Polestar. „Wir haben die Möglichkeit, ganz von vorne anzufangen und zu entscheiden, wie unsere Produkte sein sollen. Wir bauen auf unserer Überzeugung auf, dass sich die Automobilwelt dramatisch verändern wird“, erklärt Missoni in Zusammenhang mit dem Design und Gesamtkonzept des Precept.
Außerdem haben wir die Freiheit, verschiedene Lösungen aus einer rein elektrischen Perspektive zu untersuchen. „Beim Autodesign spielt die Aerodynamik eine wichtige Rolle, vor allem, wenn sie sich auf die Reichweite des Fahrzeugs auswirkt“, so Missoni im Gespräch mit Ars Technica. „Mit dem Precept wollten wir deshalb unsere Ideen und Lösungen zur Optimierung der Luftströmung um das Fahrzeug herum zeigen. Eigenschaften wie der Luftvorhang oder der Aeroblade werden auch bei zukünftigen Autos von Polestar zu finden sein.“ Der Aeroblade, die Verlängerung des Hecks zur Verbesserung der Aerodynamik und Luftströmung hinter dem Fahrzeug, ist zufälligerweise auch Missonis Lieblingsdetail.
Bei den anderen charakteristischen Merkmalen des Precept gehen wir genauso vor. So ersetzt die SmartZone beispielsweise den Kühlergrill. Hier befinden sich diverse Sensoren und andere Technologien. Der vorne auf dem Dach montierte LIDAR-Pod gewährleistet eine optimale Abdeckung. „Wir möchten die Sensoren gar nicht verstecken“, erklärt Missoni in einem Interview mit Autoblog. „Wir sind von ihnen begeistert und stellen sie gerne zur Schau.“ Darüber hinaus wurde die Heckscheibe durch eine Kamera ersetzt. Das schafft mehr Kopfraum, optimiert den Luftstrom und die Heckklappe kann weiter geöffnet werden.
Die Menschen können dem Precept zwar noch nicht von Angesicht zu SmartZone gegenüberstehen. Aber dafür können sie ihn schon einmal über ihren Bildschirm kennenlernen.